Visual Studio 2026: Die neue Ära der IDE
Lesedauer: 3 Minuten

Microsoft hat kürzlich die Insiders-Version von Visual Studio 2026 veröffentlicht, die neue Wege für das Arbeiten in der Entwicklungsumgebung verspricht – mit stärkerer KI-Integration, Performanceoptimierungen und einem frischen Design. In diesem Beitrag beleuchte ich, was heute schon funktioniert, was noch zu erwarten ist und worauf Entwickler besonders achten sollten.

Insiders statt Preview

Visual Studio 2026 wird nicht mehr über einen klassischen Preview-Kanal bereitgestellt, sondern über den neuen Insiders Channel, der monatliche Builds bringt. Dieser Ansatz soll schnellere Feedbackzyklen und eine engere Verbindung zwischen Entwicklern und Microsoft ermöglichen.

Wichtig: Die Insiders-Version kann parallel zu Visual Studio 2022 installiert werden. Auch Einstellungen und Komponenten lassen sich im Groben importieren, um den Einstieg zu erleichtern.

Tiefere KI-Integration: Copilot & Profiler Agent

Ein zentraler Fokus von VS 2026 liegt auf KI, die nicht nur als Plugin existiert, sondern direkt in den Workflow eingewoben ist. Hier einige Highlights:

  • Adaptive Paste: Wenn du Code aus einer Quelle einfügst, passt das Tool ihn automatisch an den aktuellen Projektkontext an – z. B. Formate, Imports, Variablennamen.
  • Copilot-Funktionen im Kontextmenü: Aktionen wie „Erkläre Code“, „Optimieren“, „Kommentare hinzufügen“, etc. direkt aus dem Kontextmenü verfügbar.
  • Profiler Agent: Ein intelligenter Agent, der Codeausführung, CPU-/Speichernutzung oder Laufzeitverhalten analysiert, Engpässe erkennt und Vorschläge macht – ohne dass man manuell tief in Profiler-Tools eintauchen muss.
  • Bring Your Own Model: Es soll möglich sein, eigene KI-Modelle (z. B. von OpenAI, Anthropic oder anderen) in Visual Studio Chat einzubinden.
  • Smart Code Review & Sicherheit: Bereits im lokalen Editor werden Hinweise zu Performance, Korrektheit und Sicherheit gegeben – noch bevor man einen Pull Request öffnet.

Diese KI-Features sind nicht als Add-ons gedacht, sondern als integrierter Bestandteil, um Entwicklern Routineaufgaben abzunehmen und den Fokus auf das Wesentliche zu legen.

Performance & Geschwindigkeit

Microsoft betont, dass nicht nur neue Features, sondern vor allem Geschwindigkeit im Fokus steht:

  • Der Aufwand bei häufigen Operationen wie Laden von Solutions, Navigieren, Builds oder Debuggen wurde optimiert, um Wartezeiten zu reduzieren.
  • Diese Verbesserungen sollen bei großen Projekten spürbar sein – und sowohl für x64 als auch Arm64 gelten.
  • Die Basis für viele Optimierungen bestand darin, UI-Operationen vom Hauptthread zu entkoppeln und langlaufende Aufgaben besser zu verlagern.

Design, Themes & Bedienung

Nicht nur unter der Haube wurde gearbeitet — auch die Oberfläche wurde überarbeitet:

  • Visual Studio 2026 nutzt stärker das Fluent UI Design System mit klareren Linien, modernerer Iconographie und optimierter Anordnung von UI-Elementen.
  • Es kommen 11 neue Themes, die das Erscheinungsbild personalisierbar machen — z. B. „Mango“, „Juicy Plum“ oder „Mango Paradise“.
  • Die Einstellungen wurden modernisiert: Statt des klassischen Tools → Options gibt es jetzt einen neuen, klareren Einstellungsdialog, der Settings intelligenter gruppiert und handhabbarer macht.
  • Erweiterungen (Extensions) werden übersichtlicher verwaltet — was angesichts der Vielzahl von Erweiterungen für Visual Studio wichtig ist.

Neuerungen in .NET, C# & Hot Reload

VS 2026 bringt von Haus aus Unterstützung für .NET 10 und C# 14.

Hot Reload für Razor/Blazor wurde weiter verbessert — z. B. durch ein Co-Hosting der Razor-Compiler im Roslyn-Prozess, was Aktualisierungen oftmals schneller und zuverlässiger macht. Einige Änderungen, die vorher als „rude edits“ galten, werden nun erlaubt (z. B. Umbenennen von Dateien oder bestimmte Lambda-Änderungen). Bei nicht unterstützten Editierungen erfolgt ein automatischer Neustart nur des betroffenen Projekts statt Abbruch der gesamten Debug-Session.

Wann testen – und wie?

Wenn du neugierig bist und Lust hast, an vorderster Front mitzuwirken, ist der Insiders-Build ideal:

  • Nutze die Preview parallel zu deiner produktiven Umgebung (Side-by-Side), um Risiken zu minimieren.
  • Probiere insbesondere KI-Features, Profiler Insights, Hot Reload und das neue UI – und gib Feedback direkt aus der IDE heraus.
  • Verfolge die monatlichen Updates im Insiders Channel — viele Verbesserungen kommen Stück für Stück.
  • Halte Ausschau nach Problemen mit Extensions, Build-Fehlern oder Kompatibilitäten – diese Rückmeldungen sind für das Microsoft-Team besonders wertvoll.

Wenn du primär ein stabiles Setup brauchst (z. B. in kommerziellen Projekten), ist es sinnvoll, bis zur finalen Version abzuwarten. Dennoch lohnt sich die Teilnahme an der Preview, um frühzeitig Prozesse, Tools und Gewohnheiten auf die neue IDE vorzubereiten.

Fazit

Visual Studio 2026 als Insiders Preview bringt ambitionierte Versprechen mit: eine tiefere KI-Einbindung, spürbare Geschwindigkeitsgewinne, ein moderneres UI und neue Funktionen in .NET/C#. Schon heute lässt sich ein Eindruck gewinnen, dass viele dieser Versprechen auch gehalten werden. Gleichzeitig sind einige Kinderkrankheiten sowie Kompatibilitätsprobleme erwartbar — typisch für frühe Varianten.

Doch gerade deshalb ist der Zeitpunkt ideal, um als Entwickler mit einzusteigen, mitzudiskutieren und zu formen, wie die IDE der Zukunft aussehen wird.

Wenn du möchtest, kann ich für deinen Blog auch eine Version mit Screenshots, Vergleichstabellen zu VS 2022 und praktische Tipps zur Umstellung schreiben — soll ich das machen?

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